Polieren

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Auto polieren - Anleitung zum Polieren

Die Lackierung eines Autos sorgt nicht nur für einen schicken Look, sie schützt auch die Karosserie, indem sie diese schützt. Umwelteinflüsse, wie Steinschläge, Vogelkot, Baumharz oder Sonneneinstrahlung greifen den Lack an.

Die obere Schicht von diesem wird dadurch mit der Zeit Stumpf. Sie wirkt dann matt und ausgeblichen. Hier hilft eine Politur.

Eingesetzt wird dabei unter anderem eine Polierpaste, die wie ein Schleifmittel wirkt. Durch das Polieren werden etwa 0,1 bis 0,5 Mikrometer Klarlack weggeschliffen. Dadurch wird nicht nur eine bessere Optik erzeugt. Durch die glatte Oberfläche bleiben Verunreinigungen nicht so stark haften und das Fahrzeug lässt sich damit auch in Zukunft leichter pflegen.

Für eine gelungene Politur kommt es nicht nur auf die richtige Vorbereitung an. Es gilt, sich für die Politur von Hand oder per der Maschine zu entscheiden. Dadurch ergeben sich teilweise unterschiedliche Arbeitsschritte. Hier erfahren Sie nun die wichtigsten Infos zu diesem Thema.

Die wichtigsten Gründe für eine Autopolitur

  • Witterungsbedingungen haben den Lack angegriffen.
  • Es gibt feine Kratzer oder Schäden, die wegpoliert werden müssen, damit der Lack nicht rostet.
  • Direkt nachdem der Winter vorbei ist, sollten die letzten Streusalzreste vom Auto poliert werden.
  • Bevor eine neue Schutzversiegelung aufgetragen wird, sollte die Oberfläche geebnet werden.

Die Vorbereitung für die Politur

Die richtige Pflege Ihres Fahrzeugs ist ein Muss und eine Autopolitur spielt dabei eine wichtige Rolle. Damit sie auch richtig durchgeführt wird, müssen einige Maßnahmen beachtet werden. Wir zeigen Ihnen in sechs Schritten, wie Sie eine perfekte Autopolitur vorbereiten.

1. Gründliche Autoreinigung

Bevor es zum Polieren kommt, sollten Sie Ihr Auto einem ausgiebigen Waschgang unterziehen. Selbst, wenn das Blechkleid auf den ersten Blick glänzt, ist eine Spezialreinigung ratsam. Das beste Ergebnis erzielen Sie bei einer Autopolitur erst dann, wenn der Lack komplett sauber ist. Das gilt gleichermaßen für die maschinelle als auch händisch durchgeführte Politur.

2. Hartnäckigen Schmutz beseitigen

Auch die beste Autoreinigung schafft es manchmal nicht, den Schmutz an schwer zugänglichen Stellen zu entfernen. Umso wichtiger ist es, den Lack genau unter die Lupe zu nehmen. Sollten Sie noch anhaftenden Schmutz entdecken, ist dieser mit passenden Spezialmitteln entfernen.

3. Reinigungsknete als Wundermittel

Bei besonders hartnäckigem Schmutz schafft die Autoknete Abhilfe. Vom Bremsstaub bis zum Flugrost; es gibt kaum etwas, was Sie mit ihr nicht entfernen können.

4. Rostschäden vorbeugen

Ist der Lack Ihres Autos bereits beschädigt, sollten Sie vor der Politur nötige Schutzmaßnahmen ergreifen. Kratzer sind am besten auszubessern oder durch die Politur zu korrigieren. Vergewissern Sie sich, dass im Anschluss keine Stellen übrigbleiben, durch die Sauerstoff direkt auf das Metall dringen kann.

5. Richtige Umgebung auswählen

Damit es nach der Autopolitur keine Flecken gibt, sollten Sie diese nicht in der Sonne durchführen. Am besten eignet sich zum Polieren Ihres Autos ein geschützter Ort, so zum Beispiel eine Garage oder ein Carport. Damit vermeiden Sie auch, dass durch einen Windstoß weiterer Schmutz auf das saubere Auto fliegt.

6. Kunststoff- und Gummischutz

Zuletzt, aber nicht weniger wichtig, ist der Schutz aller Teile, die nicht zur Autopolitur gehören. Um zu vermeiden, dass Kunststoff- und Gummiteile versehentlich mitpoliert und danach blank oder sogar weiß werden, sollten Sie diese sorgfältig abkleben. Bei der Handpolitur ist das in der Regel nicht zwingend nötig.

Politur von Hand – eine Anleitung

Wer zum ersten Mal sein Fahrzeug polieren möchte, sollte zunächst mit der händischen Politur beginnen. So bekommt man ein besseres Gefühl für den auszuübenden Druck und gelangt mit der Hand auch besser an schwer erreichbare Stellen des Fahrzeugs. Nichtsdestotrotz nimmt das Polieren mit der Hand viel Körperkraft und Zeit in Anspruch. Planen Sie hier mehrere Tage Arbeitszeit ein, wenn Sie das gesamte Fahrzeug polieren möchten.

Damit das Poliermittel zwischendurch nicht eintrocknet, sollten Sie ein Bauteil nach dem anderen komplett abarbeiten. Beginnen Sie hier ruhig vom Dach aus und arbeiten sich daraufhin am Auto entlang. Nach jedem polierten Teilstück muss die überschüssige Politur jeweils mit einem Microfasertuch abgewischt werden.

Neben dem Tuch benötigen Sie noch ein geeignetes Poliermittel sowie ein Polierpad, einen Polierschwamm oder eine spezielle Polierwolle. Beachten Sie dabei, dass sich mit der Härte des Schwamms auch die schleifende Wirkung erhöht. Für ein optimales Ergebnis sollte auch die Politur sorgfältig ausgewählt werden. Je stärker das Mittel ist, desto eher besteht die Gefahr, dass kleine Hologramme durch Silikate in der Politur in den Lack gelangen.

Bei Unsicherheiten bezüglich des Stärkegrades wählen Sie besser eine schwächere Politur und verwenden diese an den betroffenen Stellen mehrmals hintereinander. Ist der Lack in einem schlechten Zustand, kann auch zuerst mit einer gröberen Politur begonnen werden und abschließend mit einer feineren nachpoliert werden. Darüber hinaus wählen Sie immer die Politurfarbe passend zur Farbe Ihres Fahrzeugs.

Handpolitur schrittweise erklärt

  1. Polierpaste auf das Polierwerkzeug Ihrer Wahl auftragen. Wurde das Werkzeug noch nicht benutzt, können Sie anfangs mehr Politur auftragen, damit die gesamte Oberfläche benetzt wird.
  2. Mit dem Werkzeug die Politur auf dem Polierbereich verteilen, wobei hier die Paste nie unmittelbar auf das Blech aufgetragen werden darf.
  3. Unter leichtem Druck nun den Lack in kreisenden Bewegungen oder im sogenannten Kreuzstrich polieren. Hierbei wird erst in kleinen horizontalen und anschließend vertikalen Bewegungen gearbeitet.
  4. Sobald die Politur durchsichtig wird, haben sich die einzelnen Schleifpartikel zerlegt und das Polieren dieses Bereichs kann beendet werden.
  5. Die überschüssige Politur mit einem Microfasertuch abwischen.
  6. Um das Ergebnis der Politur begutachten zu können, entfetten Sie anschließend die Oberfläche (beispielsweise mit einem universellen Lackreiniger).
  7. Bei Bedarf kann der gesamte Vorgang wiederholt werden.

Politur mit der Maschine – eine Anleitung

Die Politur mit der Maschine geht schneller und kraftsparender als die Politur von Hand. Es gibt Aufsätze aus Filz, Schwamm oder Fell für die grobe bis feine Politur. Die richtige Auswahl dieser ist von größter Wichtigkeit, denn durch unsachgemäße Handhabung oder die falsche Technik kann es zu Schäden kommen, die den Lack ruinieren. Die Poliermaschine muss ruhig und gleichmäßig über die Fläche geführt werden. Bleibt man zu lange auf einer Stelle, wird zu viel Material abgenommen und der Lack wird zu heiß. Hologramme und Schlieren entstehen.

Rotations Poliermaschine

Bei Rotationsmaschinen dreht sich das Polierpad mit hoher Drehzahl kreisförmig. Dies führt zu einer hohen Materialabnahme, aber auch zu einer starken Hitzeentwicklung. Hier ist es wichtig, im Kreuzstich zu arbeiten. Das heißt, man fährt abwechselnd horizontale und vertikale Bahnen. Somit wird verhindert, dass zu lange auf einer Stelle poliert wird. Mit Rotationsmaschinen lässt sich ein Auto schneller polieren als mit einem Extenderschleifer, allerdings muss hier mehr auf die richtige Handhabung geachtet werden.

Exzenter Poliermaschine

Exzenterschleifer bewegen sich elliptisch, dadurch kommt es zu weniger Materialabnahme als bei Rotationsmaschinen. Selbst mit scharfen Poliermitteln kommt die Leistung eines Exzenterschleifer nicht an eine Rotationsmaschine heran. Dafür kommt es bei der Autopolitur mit Exzenterschleifern auch bei ungeübten Anwendern nur schwer zu Hologrammen. Diese Maschine ist anfängerfreundlich.

Maschinenpolitur schrittweise erklärt

  1. Zunächst das Polierpad mit Wasser einsprühen. Sobald sich die Feuchtigkeit gleichmäßig auf dem Pad verteilt hat, lässt sich auch die Politur besser verteilen und das Pad einfacher auf dem Lack führen. Zudem kühlt das Wasser die Reibungswärme etwas ab und verhindert so Lackschäden.
  2. Nun etwa drei ungefähr erbsengroße Tropfen der Politur auf das Polierpad geben.
  3. Als nächstes die Politur groß auf dem Lack verteilen, indem mit dem Pad auf die zu bearbeitende Stelle getupft und anschließend die Politur auf der niedrigsten Stufe der Maschine behutsam verteilt wird.
  4. Danach die Stelle im Kreuzgang bei gleichmäßigem Druck bearbeiten. Gerade bei Rotationsmaschinen muss kaum Druck ausgeübt werden. Zudem sollten Sie lieber erst mit einer geringeren Drehzahl beginnen und diese bei Bedarf erhöhen. Auch sollte die Maschine immer in Bewegung bleiben, um eine stellenweise Erhitzung des Lacks und daraus folgende Schäden zu vermeiden.
  5. Nicht alle Stellen des Fahrzeugs können mit der Maschine erreicht werden. Polieren Sie diese mit der Hand.
  6. Die überschüssige Politur mit einem Microfasertuch abwischen.

Spezialfall Mattlackierung: Was Sie hierzu wissen müssen

Die Pflege eines Mattlacks gestaltet sich als leicht herausfordernd. Durch eine Politur wird der raue Mattlack geglättet.

Dies sorgt dafür, dass das Licht flächig reflektiert wird. Bei normalem Lack verschwinden Kratzer und Flecken, bei Mattlack ergeben sich glänzende Stellen, die sich deutlich von der ursprünglichen Lackierung abheben. Gleiches gilt für Pflege- und Reinigungsprodukte.

Hier ist darauf zu achten, dass nur spezielle Mittel für Mattlacke verwendet werden. Diese verhindern, dass der Lack beschädigt wird und sind auch optimal auf dessen Bedürfnisse abgestimmt.

Nach dem Polieren: Versiegelung nicht vergessen!

Um den Polierprozess anzuschließen, benötigt der Lack noch eine versiegelnde Wachsschicht. Dadurch wird der Lack mit einem nachhaltigen Schutz bedeckt, das Ergebnis der Politur hält deutlich länger und der Glanz wird konserviert.

Mithilfe eines Polierschwamms oder auch -tuchs wird der Wachs in kreisenden Bewegungen eingearbeitet; auch hierbei wieder nur mit ganz leichtem Druck. Hierbei sollte der Bearbeitungsbereich auch wieder in kleine Flächen unterteilt werden, um das Eintrocknen des Produkts zu vermeiden.

Alternativ zum Wachs können auch synthetisch hergestellte Polymerversiegelungen bzw. starke Glas- und Keramikversiegelungen eingesetzt werden. Im Gegensatz zum Wachs liegen sie nicht auf dem Lack auf, sondern reagieren mit dem Autolack und stellen eine chemische Verbindung mit diesem her. Dadurch wird den künstlichen Versiegelungen eine längere Haltbarkeit nachgesagt, wobei der Wachs einen höheren Glanzgrad verspricht.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Auto polieren

Wie oft sollte ich mein Auto polieren?

Das Auto sollte nicht zu häufig poliert werden, da bei diesem Prozess immer eine winzige Schicht des Lacks abgeschliffen wird. Üblicherweise reicht es, das Fahrzeug einmal jährlich komplett zu polieren. 

Ersatzweise kann auch öfters ein schützender Wachs verwendet werden. Dadurch wird die Farbe konserviert und der Glanz erhalten. Vor der Benutzung des Wachses sollte das Auto aber immer gründlich gereinigt werden.

Zu welcher Jahreszeit ist es empfehlenswert, das Auto zu polieren?

Der optimale Zeitpunkt für eine Politur des Fahrzeugs ist in der Anfangsphase des Frühlings, wenn die Temperaturen noch mäßig sind. Außerdem wurde der Lack nach der kalten Jahreszeit durch Streusalz und die beschwerlichen Wetterbedingungen strapaziert. Eine Politur tut ihm dann besonders gut.

Dem gegenüber steht eine Politur im Herbst, um den Lack genau vor diesen Beanspruchungen prophylaktisch zu schützen.

Wie oft kann oder sollte ich mein Auto polieren?

Als Fahrzeugliebhaber sollten Sie es nicht mit der Autopflege übertreiben. Experten empfehlen höchstens zwei Autopolituren pro Jahr.